Am Samstag war wieder das Content Strategy Barcamp des Studiengangs Content Strategy. Ein Barcamp ist eine Veranstaltung, wo die Teilnehmenden die Programmpunkte einbringen können. (Ich liebe Barcamps, wie du vielleicht als in den letzten Monaten schon mal gehört hast.)
Ich habe einen Vortrag mit Q&A zum Thema Persona gemacht (keine Überraschung, oder?).
Eine Teilnehmerin hat die Frage gestellt:
Wir haben 20 Personas mit einer Agentur erstellt. Macht das Sinn?
Wie immer ist die Antwort: Es kommt darauf an.
Ein großes Unternehmen wie IBM hat ein paar hundert Personas (habe ich mit großem Erstaunen in einem Vortrag gehört). Du darfst aber nicht vergessen, dass sich das auf vieeeeele Organisationseinheiten aufteilt. Jede einzelne hat vermutlich auch nicht mehr als 2-5 Personas.
3 Personas reichen
Jürgen Haslauer hat zur Diskussion beigetragen, dass er mit seinen Kund:innen nicht mehr als 3 erstellt. Da bin ich voll bei ihm. (Jürgen kenne ich übrigens auch schon seit bald 10 Jahren. Und wo haben wir uns kennen gelernt? Bei einem Barcamp :D)
Warum reichen drei?
Du musst diese Personas im Kopf behalten und ihre Vorlieben kennen. Schaffst du das bei 20 noch?
Aber wo Abstriche machen, wenn jetzt mit viel Mühe 20 Personas erstellt wurden? Und der Vertrieb die jeweils „seine“ natürlich als die wichtigste ansieht?
Dazu habe ich 2 Vorschläge, die Anzahl der Personas zu reduzieren:
Vorschlag A)
Schau dir die Bedürfnisse und Ziele der Personas an. Vielleicht stellst du fest, dass sie gar nicht so unterschiedlich sind. Dann kannst du sie zusammen legen. Manchmal wurden Personas nach Abteilungen oder Produktgruppen geglieder. Was meiner Meinung nach der falsche Ansatz ist und damit zu viele Personas erstellt werden.
Vorschlag B)
Such‘ die wichtigsten raus und arbeite mit diesen.
Da hilft dir wieder mein „Dreigestirn“ für relevanten Content:
- Zielgruppenbedürfnisse (Persona)
- Marke (wer sind wir)
- Unternehmensziele
Die Unternehmensziele legen fest, welche Personas tatsächlich die wichtigsten sind.
Welche Personas sind notwendig, diese Unternehmensziele zu erreichen?
So bekommt man eine relativ objektive Entscheidungshilfe, mit welchen Personas du arbeitest. Im Idealfall erstellst du überhaupt nur diese relevanten Personas.
Im Folgenden liest du, wie du deine Persona(s) erstellen kannst. Fang‘ mal klein an.
Erstelle zu erst nur eine Persona
Wenn du Personas für dich erstellen möchtest, schlage ich immer vor: Fang mal mit einer an. Nimm doch mal die, die für dein (aktuell am wichtigsten) Unternehmensziel relevant ist (siehe oben).
Beim Erstellen und beim ersten Arbeiten lernst du, wie du mit einer Persona am besten arbeiten kannst. Und aufgrund dieser Erfahrungen, entscheidest du über die richtige Anzahl deiner Personas.
Wenn du für ein größeres Unternehmen verantwortlich bist, könntest du auch mit mehreren Personas starten. Hier erarbeitet man Personas meist im Team. Und wenn du es schon mal geschafft hat, einen gemeinsamen Termin zu finden, hol gleich mehr Infos von deinen Kolleg:innen raus. Aber überlege trotzdem vorher: Welche Zielgruppen sind für meine aktuellen Ziele am relevantesten und beschränke dich auf diese.
Fazit
Überlege dir, welche Zielgruppe aktuell deine wichtigste ist – gemessen an deinen Zielen.
Dann suchst du die wichtigsten Daten zusammen (wie in meiner Anleitung „6 Schritte zu deiner Persona“), beschreibst diese eine Persona und setzt sie in deinem täglichen Arbeitsalltag ein. Mit dieser Erfahrung wirst du sehen, ob du noch weitere Personas brauchst.
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